© Vladimir Fedotov

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Die Pflege verdient mehr!

 

Das vergangene Jahr hat den Pflegekräften viel abverlangt und auch im kommenden Jahr wird sich die Situation wohl kaum ändern. Unter dem Druck einer Pandemie kämpft die Pflege unter widrigen und gefährlichen Bedingungen um jedes Menschenleben. Doch nicht erst die Pandemie macht den Beruf der Pflege zu einem der schwierigsten Jobs, die es gibt. Lange Arbeitszeiten im Schichtbetrieb und am Wochenende, schlechte Bezahlung und ein enormer Leistungsdruck, verbunden mit einem dramatischen Fachkräftemangel: Solche Probleme und viele weitere gab es in der Pflege schon vor COVID-19 und werden auch danach nicht gelöst sein. Auch ohne Pandemie benötigt Österreich bis 2030 70.000 neue Pfleger*innen.

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Vernetzen wir uns!

Eine zentrale Aufgabe von Solidarität besteht darin, linke Kräfte innerhalb und außerhalb der Sozialdemokratie zusammenzubringen und stärker zu vernetzen. Der Verein Solidarität versteht sich als Brückenbauer zwischen den verschiedenen Bereichen und leistet hier aktive Vernetzungsarbeit. Diese ist jedoch kein Selbstzweck, sondern soll zu einer besseren Zusammenarbeit der progressiven Kräfte führen. Mehr dazu.

Werde Mitglied bei IG24

Im Zuge unserer Kampagne haben wir eng mit dem Verein IG24, der Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen zusammengearbeitet. Die Arbeitsbedingungen sind in dieser Berufsgruppe besonders prekär, wie etwa hier Kontrast.at berichtet.

Werde aktiv für mehr für care!

Wenn du dich speziell für die Anliegen im Pflegebereich einsetzen willst, bring dich im Bündnis “Mehr für CARE!” ein. Es ist ein Zusammenschluss von Organisationen, Netzwerken und engagierten Einzelpersonen, das sich für mehr Platz und Geld für CARE und eine geschlechtergerechte Budget- und Finanzpolitik einsetzt. Es gibt regelmäßig Aktionen sowie eine Übersicht, wo es bereits Mehr für CARE! Vernetzungen gibt. 

Unsere aktuelle Kampagne

In Österreich gehören Frauen*morde zur traurigen Realität. Sie sind aber nur die Spitze des Eisbergs der strukturellen Gewalt an Frauen* in unserer Gesellschaft. Die aktuelle Kampagne der Solidarität nimmt sich daher diesem wichtigen Thema an. Mehr dazu.

Fehlende Wertschätzung lässt Pflegekräfte an ihrem Beruf zweifeln

Langzeitpflege bezeichnet die Pflege und Betreuung von Menschen, die aufgrund ihres hohen Alters, einer Krankheit oder Behinderung dauerhafte Unterstützung im Alltag benötigen. Während in der Akutpflege die Heilung der Erkrankung oder Linderung der Symptome im Fokus...

Wie die Kinderkrankenpflege in den letzten Jahren kaputtgespart wurde

Wenn es um das Thema Pflege geht, denken viele Menschen an ältere Personen, die Betreuung oder Unterstützung im Alltag benötigen. Auf die Pflege von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung oder schweren Erkrankungen wird dabei häufig vergessen: Die Pflegeassistentin...

Klar ist: Klatschen ist nicht genug – die Pflege verdient mehr!

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 Als Scheinselbstständige haben die 24-Stunden-Betreuer*innen kaum Arbeitsrechte, aber alle Pflichten von Selbstständigen. Viele von ihnen müssen pflegerische Tätigkeiten ausüben, für die sie nicht ausgebildet sind und das rund um die Uhr. Dabei tragen sie die volle Verantwortung für ihre Klient*innen. Der Großteil der Bezahlung geht aber an die vermittelnden Agenturen. Wir haben mit der Interessensvertretung der 24-Stunden-Betreuer*innen (IG24) geredet und was es wirklich brauchen würde, um den Held*innen der Krise zu helfen.

Die genannten Probleme ziehen sich durch sämtliche Pflegeberufe – von der Heimhilfe bis zur Gesundheits- und Krankenpflege stehen die Arbeiter*innen, und damit unser gesamtes Pflegesystem, unter Druck. Wie wichtig und gleichzeitig wie wenig gewürdigt dieser Beruf ist, wird daran deutlich, dass Österreich Busse mit osteuropäischen Heimhilfen und Pflegeassistenzen einfahren lassen muss, um den Pflegebedarf auch während der Pandemie decken zu können. Es ist kein nachhaltiges System, sich auf billige Arbeitskräfte zu verlassen, die aufgrund mangelnder Perspektiven aus ihren Heimatländern nach Österreich kommen, um schlecht bezahlte Knochenjobs anzunehmen. Das System baut darauf auf, dass es anderen schlechter geht als uns!  

Doch wer, wenn nicht Pfleger*innen und 24-Stundenbetreuer*innen selbst, können am besten über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen und notwendige Verbesserungen sprechen?! Deshalb haben wir Betroffene in vier Interviews zu Wort kommen lassen. Schau dir die Videos an und erfahre, warum dringend Handlungsbedarf besteht!

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Die genannten Probleme ziehen sich durch sämtliche Pflegeberufe – von der Heimhilfe bis zur Gesundheits- und Krankenpflege stehen die Arbeiter*innen, und damit unser gesamtes Pflegesystem, unter Druck. Wie wichtig und gleichzeitig wie wenig gewürdigt dieser Beruf ist, wird daran deutlich, dass Österreich Busse mit osteuropäischen Heimhilfen und Pflegeassistenzen einfahren lassen muss, um den Pflegebedarf auch während der Pandemie decken zu können. Es ist kein nachhaltiges System, sich auf billige Arbeitskräfte zu verlassen, die aufgrund mangelnder Perspektiven aus ihren Heimatländern nach Österreich kommen, um schlecht bezahlte Knochenjobs anzunehmen. Das System baut darauf auf, dass es anderen schlechter geht als uns!  

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Wir wollen, dass Pflegekräfte ihre Arbeit gern und gut ausführen können – mit einer angemessenen Bezahlung und unter angemessenen Umständen.

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30-Stunden-Woche bei vollem Lohn

In der Pflegearbeit dominieren Nachtdienste, Wochenendarbeit und Bereitschaftsdienste. Diese zusätzliche Belastung muss durch insgesamt kürzere Arbeitszeiten ausgeglichen werden. Die damit einhergehende Reallohnerhöhung reduziert außerdem die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen und werten den Pflegeberuf gesellschaftlich auf. Darüber hinaus muss es mehr Möglichkeiten für Altersteilzeit in der Pflege geben. Dadurch können auch ältere Pflegekräfte trotz der schweren Belastung, die der Beruf mit sich bringt, länger im Arbeitsleben bleiben.

Reduzierter Betreuungsschlüssel

In Österreich kommen auf 1.000 Einwohner*innen 6,9 Pflegekräfte – weit weniger als etwa in Deutschland (12,9) oder in der Schweiz (17,2). Dadurch stehen Pflegekräfte in Österreich unter enormem Druck, die Qualität der Behandlung leidet. Das ist schlecht für die Patient*innen und schlecht für das psychische Wohl ihrer Pfleger*innen. Eine Absenkung des Betreuungsschlüssels, also des Zahlenverhältnisses zwischen Pflegekräften und den von ihnen betreuten Personen, ist notwendig, um die Qualität zu erhöhen und die Pflegekräfte zu entlasten.

Psychische Gesundheit für alle Pflegenden

Die Pflege verlangt den Menschen viel ab. Der Umgang mit Kranken und Sterbenden sowie deren Familien, aber auch die Frustration, die eigene Arbeit nicht richtig ausüben zu können, weil es an Mitteln und Zeit fehlt, sind eine beträchtliche psychische Belastung. Eine gute psychologische Betreuung hingegen kann zu einem gesünderen und längeren Berufsleben beitragen und Burnouts vorbeugen. Deswegen braucht es Supervisionen und garantierte psychologische Betreuung für alle, die in der Pflege arbeiten.

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Ausbildung aufwerten – Zukunft absichern

Um den zukünftigen Pflegekräftemangel auszugleichen braucht es auch eine attraktive Pflegeausbildung. Ein Entgelt für die Ausbildungszeit, wie dies beispielsweise bei der Polizeiausbildung der Fall ist, kann vielen Menschen einen Einstieg in die Pflege erleichtern. Dadurch können wir die Pflegekräfte finanziell entlasten und den zukünftigen Bedarf an Beschäftigten in der Pflege sichern.

Gute Arbeitsbedingungen in der 24h-Betreuung

Der Pflegebereich ist vielfältig. Der 24-Stunden Betreuung wird dabei als Teil der Pflege oftmals nur wenig Beachtung geschenkt. Gerade in diesem Bereich finden sich aber meist besonders schlechte Arbeitsbedingungen für die verletzlichsten Arbeitnehmer*innen: Lange Arbeitszeiten für wenig Geld und weit verbreitete Scheinselbstständigkeit sind die Markenzeichen dieses Berufsfelds. Auch für die 24-Stunden Betreuer*innen braucht es faire und gerechte Arbeitsbedingungen, die vor allem Sicherheit und gerechte Entlohnung schaffen.

Unsere Kampagne in den Medien

Die “Zett am Sonntag” hat unsere Kampagnen-Leiterin Sophie Fößleitner zu unseren Forderungen und unserer Motivation befragt. Lies hier das ganze Interview und erfahre, warum in den Gesprächen mit Pfleger*innen häufig Resignation spürbar ist.

Veranstaltungen verpasst? Hier nachschauen!

24H-Betreuung – die Pflege verdient mehr!

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Online-Diskussion mit zwei Expertinnen

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